Erfahrungsbericht von Ass.-Prof. Ferenc Szilágyi (PhD (Universität Osnabrück), Assistenzprofessor, Abteilung für Privatrecht, Juristische Fakultät, Pázmány Péter Katholische Universität, Budapest)
Ich bin seit 1.7.2019 Gastforscher am Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht der Universität Wien und Inhaber eines PostDoc-Stipendiums der Scholarship Foundation of the Republic of Austria. Ich arbeite an meiner zweiten akademischen Qualifikationsarbeit, die sich mit dem Thema Dateneigentum beschäftigt. Mein Ziel ist es, ein europäisches Konzept eines Rechts auf Daten zu erarbeiten, welches eine Unterscheidung zwischen "personenbezogenen Daten" und "nicht-personenbezogenen Daten" vermeidet. Nach meinem Verständnis sind Daten als "Gegenstand" eines solchen Datenrechts keine Informationen, sondern Bits, d.h. Zahlen, eine Folge von "Nullen" und "Einsen". Neben diesem Verständnis von Daten besteht eine weitere Herausforderung darin, Grundsätze für die Zuweisung eines Rechts auf Daten auszuarbeiten, die höchstwahrscheinlich mit dem Bezugspunkt (z.B. einer Person, einem Eigentums- oder Persönlichkeitsrecht usw.) der jeweiligen Daten verbunden sind, während bei mehreren Bezugspunkten die Zuweisung des Datenrechts gemäß der normativen Hierarchie zwischen den Bezugspunkten bestimmt wird. Eine weitere entscheidende Frage ist die Ausarbeitung des Inhalts des möglichen Datenrechts.
Das Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht von Univ.-Professor Forgó an der Universität Wien bietet eine ausgezeichnete und äußerst anregende Umgebung für die Realisierung meiner Arbeit. Insbesondere aufgrund des internationalen und freundlichen Teams dieses Instituts. Das Institut von Professor Forgó ist in diesem Teil Europas einzigartig. Das Institut behandelt die Herausforderungen, die die Digitalisierung und die neuen Technologien für das Recht mit sich bringen, umfassend und auch aus interdisziplinärer Sicht. Die Arbeit an Rechtsfragen im Zusammenhang mit Digitalisierung und Innovation ist ohne das Verständnis der dahinter stehenden Technologie kaum möglich. Das Team arbeitet an einer Reihe von sehr interessanten und spannenden Projekten mit europäischer und globaler Relevanz. Ich habe viel gelernt aus Diskussionen mit verschiedenen Mitgliedern des Teams sowie während der regelmäßigen Treffen des Instituts ('jour fixes'). Erwähnenswert ist auch, dass sich das Institut von Univ.-Professor Forgó im Herzen von Wien befindet. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein.