SOLACE

 

Verbesserung der Früherkennung von Lungenkrebs in Europa

Durchführung des Projekts in zwei Bereichen: 

  1. Entwicklung eines Gold-Standards für Lungenkrebs-Screening-Programme in der Europäischen Union 
  2. Entwicklung und Erprobung von Maßnahmen zur Einbeziehung bestimmter Personengruppen, die am stärksten benachteiligt sind: Frauen, Menschen mit chronischen Krankheiten, ethnische Minderheiten und abgelegene Gebiete

Laufzeit: 1. April 2023 bis April 2026

Lungenkrebs ist die am zweithäufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen in den EU-Mitgliedstaaten und die häufigste Krebstodesursache bei beiden Geschlechtern. Mehrere randomisierte Studien aus den USA und Europa haben gezeigt, dass die Niedrigdosis-Computertomographie (LDCT) Lungenkrebs frühzeitig erkennen und die Sterblichkeitsrate deutlich senken kann. Seit der Einführung des LDCT-Screenings in den USA im Jahr 2013 waren mehrere Anpassungen erforderlich, um die Schwierigkeiten bei der landesweiten Einführung zu überwinden, vor allem hinsichtlich der Rekrutierung. Aufgrund der heterogenen Landschaft der Lungenkrebsversorgung in Europa ist es nicht realistisch zu glauben, dass die Screeningkriterien und -bedingungen aus den hochwissenschaftlichen Lungenkrebs-Screening-Studien 1:1 auf die realen Bedingungen in 27 verschiedenen Ländern der Europäischen Union übertragbar sind.

Unterstützt durch das Fachwissen und das Netzwerk aller relevanten europäischen Gesellschaften und Interessengruppen wird SOLACE den aktuellen Stand, die Bedürfnisse und die besten Praktiken des Lungenkrebs-Screenings in den EU-Mitgliedsstaaten bewerten und ein umfassendes Leitlinien- und Implementierungspaket erstellen, das alle Schritte des Lungenkrebs-Screenings abdeckt: evidenzbasierte Leitlinien, technische Papiere, SOPs, Dokumente zur Qualitätssicherung, Methodik, Nutzen-Schaden-Abwägung und Kosteneffizienz. Dieses Projektpaket wird als Beispiel für eine De-Novo-Implementierung dienen. SOLACE wird über 36 Monate von einem Konsortium aus 30 Einrichtungen aus 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Belgien, Deutschland, Estland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn) durchgeführt.

Außerdem wird SOLACE drei Pilotprojekte in 10 Mitgliedstaaten mit mehr als 12.000 Teilnehmern konzipieren, planen und einführen, um zentrale Fragen zur Erhöhung der Teilnahme zu klären: geschlechtsspezifische Aspekte, Ungleichheiten in Bezug auf schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen (sozial, ethnisch, geografisch) und Personen mit höherem Risiko. Qualitätssicherung und eine Kosten-Nutzen-Analyse, unter Verwendung spezieller Modelle, die auf verschiedene Gesundheitssysteme zugeschnitten sind, sind wesentliche Aspekte bei der Bewältigung von Schäden wie Strahlenexposition, Überdiagnose und Komplikationen in der Gesundheitspraxis.

SOLACE wird die Europäische Allianz für Lungenkrebs-Screening (ELCSA) gründen, die als dauerhafte interdisziplinäre Plattform das Fundament für eine nachhaltige Umsetzung in allen Mitgliedsstaaten bilden wird. 

Unsere Rolle: 
  • Beteiligung an der wissenschaftlichen und ethischen Koordinierungsaufgabe und der nationalen Bewertungserhebung 
  • Kontaktstelle für Datenschutzfragen. 
  • Beitrag zu einer insgesamt ethischen und rechtlich einwandfreien Durchführung des Projekts
Zuständigkeiten im Projekt: 
  • Wissenschaftliche und ethische Koordination ethisch-rechtliche Anforderungen. 
  • Mithilfe bei der Bewältigung datenschutzrechtlicher Herausforderungen für Lungenkrebs-Screening-Programme (LCSPs), wo dies notwendig ist.  
  • Bereitstellung von Input in Abstimmung mit den WP-Leitern zu Themen des Datenschutzes und der Forschungsethik. 

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier und auf u:cris. 

An diesem Projekt arbeiten folgende Experten des Instituts:

 

Das SOLACE-Projekt wird im Rahmen des EU4Health-Programms 2021-2027 unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101101187 co-finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die der Autor*innen und spiegeln nicht notwendigerweise die der Europäischen Union oder von HaDEA wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.

EU-Beitrag: € 9 707 367,11